„Craft Design. Keine Schrank-en.“ – Diese der von der Modellagentur „Group One“ ersonnene Plakattext kann sinnbildlich für das ganze Projekt stehen. Es ist zum einen ein Wortspiel, welches sowohl über das Möbelstück Schrank auf den Tischlerberuf verweist, als auch auf die unbegrenzten Möglichkeiten, die das Studium Craft Design bietet. Zum anderen wurden mit dem Projekt selbst Schranken überwunden, denn Schüler*innen des Ausbildungsgangs „Gestaltungstechnische*r Assistent*in (GTA)“ der Bernd Blindow Schulen in Bückeburg ersannen im Rahmen schulintern organisierter Praktika Plakatserien für die DIPLOMA Hochschule, ein konzerninterner „Schrankensprenger“ also.
Acht GTA-Schülerinnen und Schüler gründeten zwei fiktive Modellagenturen (Group One und Valentine to Go) und fanden in einem Zeitraum von vier Wochen originelle Lösungen zu der Frage, wie man den noch jungen trialen Bachelorstudiengang Craft Design möglichen Interessenten auf eine jugendlich-frische Weise nahebringen kann. Die als Agenturbriefing formulierte Aufgabe lautete, die bisher in Deutschland einmalige Verbindung von Ausbildung im Handwerk mit Designstudium und Meisterqualifikation verständlich zu kommunizieren und den Synergieeffekt dieser trialen Verbindung darzustellen, passende Bild- und Textbotschaften zu finden und in einer Plakatkampagne zu kommunizieren.
Beide Gruppen legten in sich geschlossene, unterschiedliche Plakatserien vor, mit jeweils einer überzeugenden Farbgebung und einem originellen, auf den Punkt gebrachten Wording. Der kreative Knoten angesichts der komplexen Aufgabe löste sich schnell, sobald allen GTAs bewusst wurde, dass sie „als Gestalter*innen andere Gestalter*innen repräsentieren durften“, wie Fenya Vehling sagte, Mitglied von „Valentine to Go“. So entstand über die Plakatserie hinaus ein mögliches Logo für den Studiengang Craft Design B.A. und mehrere Werbemittelideen, darunter eine Stickerserie und ein Info-Flyer, der in Origamitechnik in Form von Werkzeugen gefaltet wird.
Die Gestaltungsfachlehrerinnen der GTAs, Dipl. Des. Antje Langner und Dipl. Des. Birgit Voeth von der BBS in Bückeburg betreuten das Projekt gemäß der an ein Planspiel erinnernden Situation – als aus dem „Off“ agierende „Coachingagentur Langner&Voeth“. Vonseiten der DIPLOMA Hochschule waren Prof. Dr. Bärbel Kühne und Karina Michaelis als Studiengansverantwortliche die „Auftraggeberinnen“ des Projekts. Die Schülerinnen und Schüler übernahmen in ihren Agenturen in den Bereichen Text, Art Direction und Leitung die Verantwortung. Eine Auseinandersetzung mit Schlüsselkompetenzen, die über das eigentliche Gestalten weit hinaus gehen. „Die eigene Organisation und das Management der Gruppe haben mir im Modellpraktikum letztendlich am besten gefallen“, resümert Tom Othmer von Group One.
Eine Woche nach Ende dieses schulinternen Praxisprojekts beendeten alle acht Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung „Staatlich geprüfte*r Gestaltungstechnische*r Assistent*in“ erfolgreich und können sich nun in der echten Agenturpraxis ausprobieren – sofern nicht die Lust auf ein Gestaltungsstudium geweckt worden ist, was bei nicht wenigen der Gruppe der Fall ist!
