Kunst, Kohle und Kultur Masterstudierende und Alumni an geschichtsträchtigem Ort

Design & Leadership

Das Ruhrgebiet ist bekannt für seine wechselvolle Geschichte. Als eines der bedeutenden Kohlereviere Europas war es prägend für das Industriezeitalter in Deutschland und steht heute exemplarisch für die kulturelle Transformation einer Region. Die Studierenden des Masterstudiengangs Design & Leadership verbrachten hier ein Wochenende zwischen Kunst, Kohle und Kultur.

Warum dieses Reiseziel? Im Rahmen des Semesterthemas „Mensch! Maschine“ erkunden die Studierenden aktuell in experimentellen Projekten die technologischen Möglichkeiten unserer Zeit mit Blick auf Künstliche Intelligenzen und Metaversen. Ein Grund, den Blick von der Zukunft in die Vergangenheit zu lenken und sich zu fragen: Wo begann denn alles?

Auf der Suche nach den Anfängen der Technologieentwicklung starteten wir im Unperfekthaus in Essen mit dem Bau einer Camera obscura, schon in der Antike bekannt und genutzt zum Erkennen der umgebenden Welt. Begrüßung, Kennenlernen, Photo-Workshop unter der Leitung von Prof. Martina Wetzel, anschließend gemeinsames Essen in einem Haus voller Leben, Kreativität und Inspiration: Das Unperfekthaus ist beispielhaft für die kulturelle (Neu-)Belebung der Innenstädte. Dank an die Initiatoren!

Weiter in die Historie ging es am Samstag an der Zeche Zollverein. Nach einer bildanalytischen Einstimmung durch Prof. Dr. Andreas Lanig erwartete uns eine spannende Auseinandersetzung mit der Industrie- und Unternehmensgeschichte Deutschlands: die Zeche Zollverein, lebendiger Ort zwischen Industrie und Kultur, Unesco Weltkulturerbe und Vorbild für die kulturelle Nachnutzung industrieller Anlagen. Nach einer spannenden Führung zu Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Hoch-Zeiten des Kohleabbaus und der Stahlproduktion folgte ein – wieder ganz analoger – Workshop zur Cyanografie, der uns auch hier ermöglichte, die Anfänge und Entstehungsprozesse der Bildwerdung zu beobachten und zu hinterfragen.

Ein Besuch der Villa Hügel mit Führung durch die wunderbaren Räume rundete unsere Expedition in die Zeitgeschichte am Sonntag gelungen ab. „Die Geschichte der Familie Krupp mit all ihren Höhen und Tiefen und ihre Bedeutung für den Industriestandort Deutschland lässt uns erkennen, dass Unternehmensführung immer in direkter Wechselwirkung mit sozialem und politischem Wandel zu sehen und zu verstehen ist“, so Studiendekanin Prof. Dr. Bärbel Kühne. „Ein Einblick, der unseren angehenden Führungskräften sicher viel zu denken gegeben hat.“

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