Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Brustkrebsbehandlung ist die Erleichterung der Patient:innen oft groß. Sie können wieder in den vorigen Alltag zurückkehren und haben nur noch gelegentlich Nachsorge-Termine. Was sich zunächst ideal anhört wird schnell zur Belastung, denn oftmals realisieren Betroffene erst in dieser Anschlusszeit, was sie alles durchstehen mussten. Unsicherheiten und Ängste manifestieren sich, einige fühlen sich ohne die gewohnten ärztlichen Untersuchungen plötzlich allein gelassen und isoliert. Das Ziel dieser Masterthesis ist es, über ein Kreativkonzept die Bedenken zu verringern und den Verarbeitungsprozess der traumatischen Geschehnisse zu fördern. Dafür wird eine digitale Sammelstelle entworfen, die Erfahrungsberichte und Selbsthilfeangebote von ehemaligen Patient:innen zusammenträgt. Somit wird der Austausch untereinander begünstigt und das Gefühl von Isolation reduziert. Das Konzept mündet in der Entwicklung der Brand „Ciao, Cancer!“ und deren zugehörige Webseite. Auf dieser sind allerhand Thematiken aufgeführt, die Nutzer:innen in der Nachsorge-Phase beschäftigen. Die Themenbereiche wurden in Gesprächen mit Betroffenen und Psychoonkolog:innen diskutiert und der Konzeptvorschlag verifiziert. Ferner wurden weitere Expert:innengespräche mit Anbieter:innen aus der Branche geführt, um ein Gespür für die Realisierbarkeit und Umsetzung des Projekts zu gewinnen. Das Ergebnis der Konversationen ist durchweg positiv. Die Idee wird als wichtiger Beitrag zur Optimierung der Patient:innenbedürfnisse und zur Enttabuisierung von Krebs wahrgenommen. Die Vision ist, dass jede onkologische Einrichtung bei Therapieabschluss auf „Ciao, Cancer!“ verweist und sich langfristig die psychische Bewältigung von Brustkrebs verbessert.